Liechtenstein nahm an der Münchner Sicherheitskonferenz mit S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein und Aussenministerin Dominique Hasler auf höchster Ebene teil. Die Konferenz stand im Zeichen des vorangegangenen Telefonats zwischen Präsident Trump und Präsident Putin, das direkte Verhandlungen zwischen den USA und Russland über die Ukraine ankündigte und damit zentrale Fragen der europäischen Sicherheit behandelte, ohne die europäischen Partner zu konsultieren. Eine Mitgliedschaft in der NATO sowie die Wiederherstellung der territorialen Integrität, zwei der zentralen Verhandlungsziele der Ukraine, scheinen bereits vor Beginn von den Verhandlungen ausgeschlossen. Die Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance legte die Schwerpunkte auf die Massenmigration und Entwicklungen im Bereich der Meinungsfreiheit als die zentralen Bedrohungen für die europäische Sicherheit. Präsident Selenski schlug die Schaffung gemeinsamer europäischer Streitkräfte vor. Auch Deutschland und die EU machten deutlich, dass die Sicherheit Europas nicht ohne europäische Beteiligung diskutiert werden könne und stellten eine stärkere militärische Rolle Europas in Aussicht. 

Aussenministerin Dominique Hasler: «Für Liechtenstein machen die aktuellen Entwicklungen und die Ereignisse der letzten Jahre eine Priorisierung der Sicherheitspolitik unumgänglich. Auch unser Land muss einen Beitrag an die europäische Sicherheit leisten. Liechtenstein unterstützt weiterhin die Ukraine und deren volle Teilnahme an Friedensverhandlungen».

Die liechtensteinische Delegation nutzte die Konferenz für zahlreiche bilaterale Gespräche, u.a. mit Amtskollegen aus Lettland, dem Kosovo, Kuwait, Guinea und den Philippinen, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit und strategischen Partnerschaften zu erörtern. Ausserdem fanden viele Gespräche mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern Deutschlands und den USA sowie mit dem österreichischen EU-Kommissar Magnus Brunner statt. Aussenministerin Dominique Hasler sprach an einer Veranstaltung über die Macht von kleinen Staaten und legte die liechtensteinischen Initiative zur Förderung der multilateralen Diplomatie und der internationalen Rechtsstaatlichkeit dar. In einer zunehmend von Grossmächten dominierten Weltordnung können Kleinstaaten durch diplomatische Allianzen, wirtschaftliche Innovationskraft und strategische Allianzen zur internationalen Sicherheit beitragen. Das Beispiel der von Liechtenstein angeführten Veto-Initiative, mit welcher die Generalversammlung ermächtigt wird, bei jedem Veto im Sicherheitsrat eigenständig zu handeln, hat dies eindrucksvoll bewiesen.

Auf Einladung der deutschen Aussenministerin Baerbock fand ein Treffen des Netzwerks der Aussenministerinnen (Feminist Foreign Policy Networks) statt, an dem sich die Ministerinnen unter Einbeziehung syrischer Frauen mit dem gegenwärtigen Übergangsprozess in Syrien befassten und dazu auch ein gemeinsames Statement machten.

Darüber hinaus bot die Konferenz die Gelegenheit, sich mit Vertretern und Vertreterinnen renommierter Think Tanks wie der Stiftung für Wissenschaft und Forschung (SWP) und der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) oder humanitären Organisationen wie dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) und dem Welternährungsprogramm (WPF) auszutauschen, um sich über innovative Ansätze im Krisenmanagement auszutauschen. Insbesondere nach den Wahlen waren diesen Begegnungen sehr nützlich zur Vernetzung mit den neuen Entscheidungsträgern.

Als eine der führenden Konferenzen für Sicherheitsfragen versammelt die Münchner Sicherheitskonferenz seit 1963 jährlich über 450 hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Neben Regierungen nehmen auch namhafte Vertreter internationaler Organisationen, der Zivilgesellschaft und der Technologiebranche teil, um interdisziplinäre Lösungsansätze zu entwickeln.