Regierungsrätin Dominique Hasler eröffnete am Mittwoch, 13. September gemeinsam mit I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein, Präsidentin des Liechtensteinischen Roten Kreuzes (LRK), und Robert Mardini, Generaldirektor des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), die Veranstaltung „Klimaaktion in fragilen Kontexten“ im Technopark in Vaduz. Liechtenstein unterstützt den „IKRK-Transitionsfonds für Klima und Umwelt“ seit dessen Lancierung im Januar 2022. Nun wurde über die Fortschritte des Fonds berichtet sowie über Herausforderungen bei Klimaschutzmassnahmen in Konfliktgebieten und die Rolle des Privatsektors diskutiert.

Erneuter Anstieg von Bedarf an humanitärer Hilfe

Auch 2023 ist die Zahl der Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen ist, weiter angestiegen: Während es Anfang 2021 noch rund 235 Millionen waren, stieg sie Anfang 2022 auf 274 Millionen und erreichte bis Mitte 2023 bereits 362 Millionen Menschen weltweit. Bewaffnete Konflikte und die Auswirkungen des Klimawandels tragen erheblich dazu bei, dass diese Zahl rasch weiter steigt. Gleichzeitig sind 60% der Länder, die der Klimawandel am härtesten trifft, auch von Konflikten betroffen. „Die Situation ist in Konfliktgebieten oft noch schlimmer, da der Klimawandel die ohnehin schon prekäre Lage der Menschen weiter verschärft“, betonte Regierungsrätin Dominique Hasler und machte dadurch die hohe Relevanz und Dringlichkeit des Themas der Veranstaltung deutlich.

Eindämmung des Klimawandels erfordert uns alle

Alle - Staaten, Private und auch humanitäre Akteure - stehen deshalb in der Verantwortung, den Klimawandel einzudämmen, um die humanitäre Not zu lindern. Dies wurde auch in der Podiumsdiskussion deutlich, in der Vertreterinnen und Vertreter des IKRK, des Privatsektors, der Zivilgesellschaft sowie des Red Cross Red Crescent Climate Centre zu Kooperationen und praktischen Lösungen für den Klimaschutz in Konfliktgebieten diskutierten.

Mehr Mittel für humanitäre Hilfe dank geringerem CO2 Ausstoss

Das IKRK selbst hat sich zum Ziel gesetzt, seinen CO2-Ausstoss bis 2030 im Vergleich zu 2018 zu halbieren sowie Klima- und Umweltrisiken bis 2025 in alle seine Programme und Operationen zu integrieren. Der IKRK-Transitionsfonds für Klima und Umwelt soll dabei helfen, die Umstellung von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien zu finanzieren. Durch die Unterstützung des Fonds konnte beispielsweise am IKRK-Standort in Damaskus, Syrien, in dem seit über 12 Jahren Bürgerkrieg herrscht, eine Solaranlage installiert werden, die den Gesamtbedarf des Gebäudes deckt und rund 67 Tonnen CO2 pro Jahr einspart. Dadurch wird die Arbeit der Delegation nicht mehr von den regelmässigen Stromausfällen beeinträchtigt und die jährlichen Einsparungen an Stromkosten ermöglichen einen noch stärkeren Fokus auf die humanitäre Arbeit.

Liechtenstein war der erste Staat, der einen Beitrag an den IKRK-Transitionsfonds für Klima und Umwelt (CETF) beschlossen hatte und unterstützt den Fonds in den Jahren 2022-2024 mit insgesamt 600‘000 Franken. Der CETF steht sowohl Staaten als auch Privaten für Beiträge aber auch den Austausch von Expertise und Technologien offen.