Auf Einladung ihrer Amtskollegin Alicia Bárcena besuchte Aussenministerin Dominique Hasler am 14./15. Dezember Mexiko. Es handelte sich um den ersten offiziellen Besuch einer liechtensteinischen Aussenministerin im G20-Staat Mexiko. Im Zentrum der Reise stand die Stärkung der gemeinsamen wirtschaftlichen Beziehungen. Mexiko ist insbesondere für die liechtensteinischen Industrieunternehmen ein wichtiger Standort und Markt. Aussenministerin Hasler setzte sich für eine Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich Freihandel und Doppelbesteuerung ein. Diese Anliegen brachte Regierungsrätin Hasler auch direkt beim Vize-Finanzminister Gabriel Yorio González vor. Im Rahmen ihres Aufenthalts besuchte sie zudem das Werk der Thyssenkrupp Presta AG in Puebla und tauschte sich mit diversen Wirtschaftsvertretern, darunter auch die Länderchefs von Hilti und Ivoclar, aus. Die Aussenministerin hielt zudem einen Vortrag zur Aussenpolitik Liechtensteins vor der renommierten Diplomatischen Akademie Mexikos, in dem sie auch die wichtige Partnerschaft mit Mexiko an der UNO betonte.
Aussenwirtschaftspolitik im Zentrum der Gespräche
Als zwölftgrösste Volkswirtschaft der Welt und Mitglied der G20 ist Mexiko ein interessanter Wirtschaftsstandort. Mexiko verfügt über ein breites Netz an Freihandelsverträgen, unter anderem auch mit den EFTA-Staaten Liechtenstein, Island, Norwegen und Schweiz. Dieses Abkommen bedarf jedoch einer Modernisierung, was Regierungsrätin Hasler bei ihrem Gespräch mit ihrer Amtskollegin Aussenministerin Bárcena betonte. Sie warb zudem für die Aushandlung eines Doppelbesteuerungsabkommens. Im Gespräch mit Vize-Finanzminister Gabriel Yorio GonzáIez hob die Regierungsräte die zahlreichen positiven Aspekte hervor, die ein Doppelbesteuerungsabkommen für den wirtschaftlichen Austausch und die Rechtssicherheit zwischen beiden Ländern entfalten könnte. Auch Vizeminister Gabriel Yorio González würdigte die enge Partnerschaft.
Regierungsrätin Hasler betonte nach ihren bilateralen Treffen: „Wir sind der mexikanischen Regierung dankbar für ihre Gastfreundschaft und ihren Willen, unsere guten bilateralen Beziehungen zu vertiefen. Ich habe in meinen Gesprächen ein starkes Bekenntnis zu unserer Partnerschaft, gerade auch im wirtschaftlichen Bereich, wahrgenommen und ich sehe hier eine positive Dynamik.“
Auf Einladung der Schweizer Botschaft fand ein Austausch mit Wirtschaftsvertretern statt, darunter auch Leiter der Mexiko-Standorte der Hilti und Ivoclar. Sie informierten die Regierungsrätin über die derzeitigen Rahmenbedingungen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Einen direkten Einblick in den Wirtschaftsstandort Mexiko erhielt Regierungsrätin beim Besuch der Produktionsstätte der Thyssenkrupp Presta AG in Puebla, die dort 1'700 Personen beschäftigt. Lohnkosten und ein breites Freihandelsnetz machen Mexiko zum attraktiven Produktionsstandort in Lateinamerika, direkt vor der Haustüre des grössten Absatzmarktes USA.
Enge Partnerschaft an der UNO
Liechtenstein und Mexiko sind enge Partner an der UNO. Aufgrund der gemeinsamen Ausrichtung auf die Themen Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, Gleichstellung der Geschlechter sowie Multilateralismus und Reformfragen arbeiten Liechtenstein und Mexiko bei vielen Initiativen zusammen. Regierungsrätin Hasler stellte beim Gespräch mit der mexikanischen Aussenministerin auch die Prioritäten des liechtensteinischen Vorsitzes im Ministerkomitee des Europarats vor und warb für einen Beitritt Mexikos zum Schadensregister russischer Kriegsschäden in der Ukraine. Zudem tauschten sich die Aussenministerinnen zu den Entwicklungen im Nahen Osten aus.
Schliesslich folgte Regierungsrätin Hasler einer Einladung der prestigeträchtigen Diplomatischen Akademie Mexikos, um einem interessierten Publikum die aussenpolitischen Prioritäten Liechtensteins vorzustellen und dabei auch die vielfältige Zusammenarbeit mit Mexiko hervorzuheben. Der nachfolgende Austausch zur Aussenpolitik und den aktuellen geopolitischen Entwicklungen bildete die inhaltliche Abrundung des Kurzbesuchs in Mexiko.