Am Sonntag, 10. März, erreichten die Mitgliedsstaaten der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) - Liechtenstein, Island, Norwegen und die Schweiz - und Indien einen historischen Meilenstein. Nach mehr als 16 Jahren Verhandlungen gelang nun dieser erfolgreiche Durchbruch. Mit der Unterzeichnung des Handels- und Wirtschaftspartnerschaftsabkommens in Neu-Delhi wurden die gemeinsamen wirtschaftlichen Beziehungen substantiell vertieft. Das Abkommen ist für die liechtensteinische Wirtschaft von grosser Bedeutung. Es bietet liechtensteinischen Unternehmen einen verbesserten Zugang zum grossen und schnell wachsenden indischen Markt sowie Rechtssicherheit für den Handel mit Indien. Anlässlich der Unterzeichnung würdigte Regierungsrätin Dominique Hasler das Abkommen als besonders bedeutenden Schritt im Ausbau des EFTA-Freihandelsnetzes. Die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer (LIHK) ist ebenfalls sehr erfreut über den Abschluss der langjährigen Verhandlungen.
Abkommen für liechtensteinische Wirtschaft von grosser Bedeutung
Indien ist einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für die liechtensteinische Wirtschaft. Das Handels- und Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Trade and Economic Partnership Agreement, TEPA) wird die Handels- und Investitionsströme zwischen Indien und den EFTA-Staaten stärken und erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringen, indem es Rechtssicherheit schafft und einen verbesserten Marktzugang für Branchen wie Maschinen- und Gerätebau oder den Export von Präzisionsinstrumenten ermöglicht. Zu den wichtigsten Vorteilen des Abkommens gehören ausserdem vereinfachte Zollverfahren, neue Expansions- und Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen und Einzelpersonen im Dienstleistungsbereich sowie verbesserte Investitionsmöglichkeiten für Unternehmen aus EFTA-Staaten in Indien.
Erleichterung und Freude über den Abschluss der Verhandlungen
Nach dem Abschluss der intensiven Verhandlungen zeigte sich Regierungsrätin Dominique Hasler erleichtert und überzeugt, dass das TEPA die Wettbewerbsfähigkeit liechtensteinischer Unternehmen weiter verbessern wird: «Wir schaffen dadurch ein starkes Fundament, um unsere Wirtschafts-, Handels- und Investitionsbeziehungen zu Indien weiter auszubauen. Dieses Fundament ist im ureigenen Interesse einer Exportnation wie Liechtenstein», so die Aussenministerin. Brigitte Haas, Geschäftsführerin der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer, wertet die Unterzeichnung des Abkommens ebenfalls als grossen Erfolg: «Wir sind hocherfreut über die Unterzeichnung des TEPA und gratulieren den Verhandlungsteams zum Abschluss der langen und intensiven Verhandlungen. Das Abkommen bietet unseren Mitgliedsunternehmen einen klaren Mehrwert, sowohl jenen, die in Indien schon präsent sind, als auch jenen, die Handel mit Indien betreiben und über eine intensivere Zusammenarbeit nachdenken.»
Unterzeichnung des Abkommens nach über 16 Jahren Verhandlungen
Anlässlich der Unterzeichnung übermittelten die Regierungschefs aller fünf Vertragsstaaten zudem Videobotschaften. Liechtensteins Regierungschef Daniel Risch unterstrich in seiner Botschaft insbesondere das Innovationspotential der liechtensteinischen Firmen, das für Indien - trotz der unterschiedlichen Grösse der beiden Länder - von bedeutendem Interesse ist.
Das Abkommen wurde seitens der EFTA-Staaten von Regierungsrätin Dominique Hasler, Bundesrat Guy Parmelin, dem isländischen Aussenminister Bjarni Benediktsson sowie dem norwegischen Handelsminister Jan Christian Vestre unterzeichnet. Auf der indischen Seite erfolgte die Unterzeichnung durch Handelsminister Piyush Goyal. Die Unterzeichnung dieses Abkommens markiert nach mehr als 16 Jahren intensiver Verhandlungen einen bedeutenden Meilenstein in den Beziehungen zwischen den EFTA-Staaten und Indien. Es ist das Ergebnis intensiver Bemühungen zur Förderung einer tieferen Wirtschaftspartnerschaft und unterstreicht die Bedeutung von Dialog, Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis in internationalen Handelsbeziehungen. Die Freihandelsverhandlungen zwischen Indien und der EU respektive Indien und dem Vereinigten Königreich laufen aktuell noch.
Die Verhandlungen auf Expertenebene wurden seitens Liechtenstein von der Mission in Genf abgedeckt.