Mit der «Bildungsstrategie 2025plus» hat Liechtenstein ein effektives Instrument, um Menschen in Liechtenstein auf künftige Herausforderungen vorzubereiten. Am Dienstag, 26. März trafen sich auf Einladung von Bildungsministerin Dominique Hasler über 50 Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bildungswesen, um die Umsetzung der Strategie einer kritischen Prüfung zu unterziehen sowie Ideen für die weitere Entwicklung zu diskutieren.
Künstliche Intelligenz im Unterricht, eine immer heterogener werdende Gesellschaft, neue Anforderungen in- und ausserhalb der Arbeitswelt: Die Anforderungen an das Bildungswesen wachsen und verändern sich praktisch täglich. Es ist deshalb unabdingbar, dass sich die Bildungslandschaft auf diese neuen Realitäten einstellt und den Menschen in Liechtenstein die entsprechenden Werkzeuge an die Hand gibt, um sich innerhalb dieser neuen Umstände zu entfalten. «Die Veränderungen, denen wir alleine in den vergangenen Jahren Zeuge wurden, lassen erahnen, wohin die Reise geht. Sie betreffen nicht nur unsere Schülerinnen und Schüler, sondern Erwachsene in gleichem Masse», erklärte Dominique Hasler in ihren Grussworten. Die Bildungsministerin hatte am Dienstagabend zum zweiten Follow-up-Workshop zur Bildungsstrategie 2025plus geladen, an dem über 50 Teilnehmende aus dem liechtensteinischen Bildungswesen, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft teilnahmen.
Zwischenbericht zur Bildungsstrategie veröffentlicht
Der Grundstein für die Bildungsstrategie 2025plus wurde bereits 2019 gelegt, 2021 wurde sie offiziell vorgestellt und eingeführt. Seither wurde trotz der schwierigen externen Umstände viel aufgegleist und umgesetzt. «Es war uns von Beginn an wichtig, dass wir die Strategie leben und sie nicht zu einem Papiertiger verkommen lassen», so Rachel Guerra, Leiterin des Schulamts. Das Ministerium hat deshalb basierend auf den Ergebnissen des letzten Workshops und in Zusammenarbeit mit den Ämtern einen Zwischenbericht erstellt, der darlegt, in welchen Bereichen man bereits auf Kurs ist und wo in den kommenden Monaten ein zusätzlicher Fokus gelegt werden muss. Die Ergebnisse wurden den Teilnehmenden des Workshops von Rachel Guerra, Leiterin des Schulamts, vorgestellt. Gleichzeitig wurde auch die Internetseite zur Bildungsstrategie (www.bildungsstrategie.li) um den Zwischenbericht ergänzt, wo er nun öffentlich einsehbar ist.
Spannende Inputs, angeregte Gespräche
Nach der Präsentation zum Umsetzungsstand der Bildungsstrategie übernahm der Gastreferent Roger Spindler für den Ausblick, welche Kompetenzen die Bürgerinnen und Bürger von morgen mitbringen sollten. Der renommierte Bildungsexperte und Zukunftsforscher ist Direktor der Schule für Gestaltung Bern und Biel und Referent für das Zukunftsinstitut. Spindler befasst sich mit den Fragestellungen rund um den Megatrend Bildung und die aktuellen Veränderungen in der Medienwelt. In seinen drei kurzen Inputreferaten ging er dabei auf die drei grossen «T» der Zukunft ein: Talente, Toleranz und Technologie. Die Teilnehmenden am Workshop nahmen die Inputs auf und diskutierten im Anschluss an die kurzen Inputvorträge ihre Auswirkungen auf die Bildungsstrategie und die Bildungslandschaft Liechtensteins als Ganzes.
«Eine neue Form von kreativer Bildung»
«Bildung fokussiert künftig auf eine Balance zwischen einem kritischen Umgang mit Wissen und der Möglichkeit zur freien kreativen Entfaltung von Menschen», resümierte Roger Spindler am Ende des Abends. «Wir als Akteure im Bildungsbereich werden in Zukunft noch viel mehr zu Ermöglichern und Begleitern in diesem Prozess. Gefordert ist eine neue Form von kreativer Bildung, also konkret Räume, die das freie und neue Denken erlauben.» Und Bildungsministerin Dominique Hasler ergänzte: «Wenn wir, ganz nach der Vision der Bildungsstrategie, mit unserem Bildungssystem allen Menschen in Liechtenstein bei der Entfaltung ihrer individuellen Potenziale helfen wollen, müssen wir uns bereits heute überlegen, was wir morgen brauchen.»