Am Montag, 10. Februar 2025, weihten der indische Handelsminister Piyush Goyal sowie Regierungsrätin Dominique Hasler und weitere hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der EFTA-Staaten feierlich den EFTA-Desk in Neu-Delhi ein. Dieser stellt eine einheitliche Anlaufstelle für investitionswillige Unternehmen aus den EFTA-Staaten (Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein) dar. Zahlreiche Unternehmensvertreterinnen und -vertreter wohnten der Zeremonie bei, darunter auch der Geschäftsführer der Hilti Technology Solutions India. Regierungsrätin Hasler nutzte ihre Teilnahme, um gegenüber Finanzministerin Sitharaman und Handelsminister Goyal Liechtensteins Wunsch nach einem Doppelbesteuerungsabkommen mit Indien erneut zu unterstreichen.

Zentrale Anlaufstelle für Unternehmen geschaffen

Ein knappes Jahr nach Unterzeichnung des Handels- und Wirtschaftspartnerschaftsabkommens (TEPA) der EFTA-Staaten (Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein) mit Indien konnte bereits ein weiterer Meilenstein in den wirtschaftlichen Beziehungen erreicht werden: Die EFTA-Staaten und Indien haben mit der Eröffnung des EFTA-Desk eine wichtige Verpflichtung Indiens aus dem Abkommen in die Tat umgesetzt. Der EFTA-Desk dient somit auch als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen aus Liechtenstein und spielt eine Schlüsselrolle im Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen, indem es Unternehmen praktische Unterstützung und Beratung bei der Navigation auf dem indischen Markt bietet, Partnerschaften erleichtert und die Handelskooperation fördert. Obwohl das TEPA noch nicht formell in Kraft getreten ist, bereiten sich Unternehmen aus den vier EFTA-Staaten aktiv auf die neuen Handelsbedingungen vor, prüfen Investitionsmöglichkeiten und stärken die Handelsbeziehungen mit indischen Partnern.

Regierungsrätin Dominique Hasler begrüsste die Eröffnung des EFTA-Desk: „Für unsere Unternehmen ist eine Anlaufstelle im Wachstumsmarkt Indien zentral, um Chancen nutzen und Investitionen tätigen zu können. Ich freue mich sehr, dass wir heute diesen weiteren Schritt in unseren wirtschaftlichen Beziehungen gehen konnten.“ Seitens Indien beteiligten sich Handelsminister Goyal und zwei Staatssekretäre aus dem Handelsministerium an der Eröffnung. Diese hochrangige Teilnahme unterstreicht die Bedeutung, die Indien dem Abkommen mit den EFTA-Staaten beimisst. Im Rahmen der Eröffnung fand auch eine Diskussionsveranstaltung mit über 80 Wirtschaftsvertretenden der EFTA-Staaten und Indiens statt, an der mit dem Geschäftsführer der Hilti Technology Solutions India auch ein liechtensteinisches Unternehmen prominent vertreten war.

Regierungsrätin Hasler setzt sich weiter für Doppelbesteuerungsabkommen ein

Das TEPA schafft nicht nur neue wirtschaftliche Möglichkeiten für liechtensteinische Unternehmen, es dient Liechtenstein auch als politischer Türöffner zu wichtigen Gesprächspartnern. So konnte Regierungsrätin Hasler während ihres Aufenthalts sowohl mit Finanzministerin Sitharaman als auch mit Handelsminister Goyal vertieft über die Notwendigkeit eines Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) zwischen Indien und Liechtenstein sprechen. Sie unterstrich in den Gesprächen die Innovationsfähigkeit liechtensteinischer Firmen und ihr Interesse am Wachstumsmarkt Indien. Ein Doppelbesteuerungsabkommen kreiert die benötigte Rechtssicherheit für Investitionen – es ist somit nicht nur für Liechtenstein zentral zur Umsetzung des TEPA, auch das indische Bekenntnis zu einem „günstigen Investitionsklima“ im Abkommen wird damit erfüllt.

Wachstumsmarkt Indien wichtig für liechtensteinische Wirtschaft

Indien ist einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für die liechtensteinische Wirtschaft. Das TEPA, das im März 2024 unterzeichnet und im Dezember vom Landtag genehmigt wurde, wird die Handels- und Investitionsströme zwischen Indien und den EFTA-Staaten stärken und erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringen, indem es Rechtssicherheit schafft und einen verbesserten Marktzugang für Branchen wie Maschinen- und Gerätebau oder den Export von Präzisionsinstrumenten ermöglicht. Zu den wichtigsten Vorteilen des Abkommens gehören ausserdem vereinfachte Zollverfahren, neue Expansions- und Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen und Einzelpersonen im Dienstleistungsbereich sowie verbesserte Investitionsmöglichkeiten für Unternehmen aus EFTA-Staaten in Indien. Gleichzeitig sichert sich Liechtenstein mit dem Abkommen zumindest für eine gewisse Zeit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der EU und dem Vereinigten Königreich, deren Verhandlungen mit Indien aktuell noch laufen.