Am Mittwoch, 4. Juni 2025, lud Innenminister Hubert Büchel interessierte Landtagsabgeordnete und Regierungsmitglieder zu einer Besichtigung des Aufnahmezentrums für Asylsuchende in Vaduz sowie einer Kollektivunterkunft für Schutzbedürftige in Triesen ein. Ziel war es, den politischen Entscheidungsträgern einen direkten Einblick in die Unterbringung und Betreuung schutzsuchender Menschen sowie in die tägliche Arbeit der Mitarbeitenden im Asylwesen zu ermöglichen.
Das Aufnahmezentrum in Vaduz wurde Ende der 1990er Jahre als Provisorium für 60 Personen errichtet, hat jedoch angesichts globaler Krisen schnell an Bedeutung gewonnen. Aktuell werden rund 800 geflüchtete Menschen durch die Flüchtlingshilfe Liechtenstein betreut – untergebracht in über 80 Liegenschaften im ganzen Land.
In seiner Begrüssung ging Regierungsrat Hubert Büchel auf die grossen Herausforderungen im Asylbereich in Liechtenstein und für ganz Europa ein, unter anderem zunehmende globale Krisen, der Missbrauch der Asylsysteme sowie die Folgen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine. Gleichzeitig wurde die humanitäre Verantwortung Liechtensteins hervorgehoben sowie der Spagat zwischen Rechtsstaatlichkeit, gesellschaftlicher Akzeptanz und Solidarität betont.
Ein zentrales Anliegen des Besuchs war auch die Information über die notwendige Modernisierung des Aufnahmezentrums, für die bereits erste planerische Vorarbeiten eingeleitet wurden. Auch Infrastrukturminister Daniel Oehry und Gesellschaftsminister Emanuel Schädler nutzten die Gelegenheit, sich ein persönliches Bild vor Ort zu machen.
Im Anschluss an die Besichtigung des Aufnahmezentrums besuchten die Abgeordneten eine Kollektivunterkunft für Schutzbedürftige in Triesen, in der aktuell über 60 Menschen beherbergt sind und konnten direkt in Kontakt mit Schutzsuchenden treten.
Der Besuch unterstreicht die Bedeutung eines offenen Austauschs zwischen Politik, Verwaltung und Bevölkerung – und die gemeinsame Verantwortung für eine gerechte, tragfähige und menschliche Asylpolitik in Liechtenstein.
Zum Abschluss wurde von den Schutzbedürftigen im Schlosswald ein Apéro mit Speisen aus ihren jeweiligen Heimatstaaten zubereitet, um sich für die Aufnahme und Schutzgewährung zu bedanken.